Interessante, provokante, tantrische Themen und Begriffe...

 

Hier kannst Du verschiedene tabulose und aussergewöhnliche Lectures lesen, hören und den freien Umgang mit den rottantrischen Themen von Andro besser kennenlernen!

Scrolle einfach nach unten, um Andro auch persönlich zu hören.

 

 


Lecturezeit – ORGIE  😱😱😱 😎

Orgie von Orgia, hat den Ursprung im Griechischen und bezeichnet geheime, ursprünglich oft nächtliche, Treffen zu Riten mit religiöser oder mystischer Bedeutung, von einer eingeweihten Gruppe ausgeführt.
Heute wird das Wort für Handlungen einer Gemeinschaft aus Menschen gebraucht, mit denen bewusst gegen die allgemeinen Sitten der jeweiligen Gesellschaft verstoßen wird und die ein gewöhnliches Mass übersteigen.

Orgien sind also im tantischen Sinne sogar ein sehr wichtiges Thema des gemeinsamen Zelebrierens, denn es trafen sich Tantriker aller Zeiten stets, um wider der gängigen Moralvorstellung gemeinsam Tabubrüche zu begehen und sich dadurch aus dem gesellschaftlich vorgegebenen Korsett zu befreien und damit einer spirituellen Intention - z.B. der persönlichen oder gemeinsamen Gestaltung der Welt - zu folgen.

Im weiteren Sinne könnten wir tantrische - oder auch andere eher unkonventionelle, grosse - Treffen mit subjektiv übermässigem Inhalt ungebräuchlicher Intention als "Orgien" bezeichnen, tun es aber nicht, vielleicht um sie intern zu unterscheiden, uns von anderen Veranstaltungen abzugrenzen oder auch um niemanden verschrecken zu wollen, der sich dafür interessieren könnte.
Ein gutes Beispiel ist die "Kuschelorgie", die lieber "Kuschelnest" oder "Kuschelveranstaltung" heisst, denn das ist eine viel treffendere Beschreibung dessen was die Geborgenheit dieser Menschengruppe vermitteln und erreichen möchte. Wer will schon gerne in einem Atemzug mit Gewaltorgien, Fressorgien oder anderen negativ belegten Veranstaltungen genannt werden. ;)

 Orgie Fotodruck von Loui Jover

Dem Tantra ist das Wurst, wenn wenig informierte Menschen die tantrischen Treffen als "Gruppensex mit Räucherstäbchen" bezeichnen. :) Wer sich dem Tanrtra zuwendet wird mit der Zeit die Herausforderung bestehen müssen Uneingeweihten nicht gleich zu erzählen, was sie ohne Hintergrundinformation falsch verstehen und in ihrem Kontext negativ einordnen könnten und darf bemerken warum Tantra - besonders in seiner sexuellen Komponente - nun mal kein Thema für jedermann werden wird.

Nüchtern betrachtet gibt es beim gemeinsamen Tabubruch einer Orgie wirklich alles, von Kuscheln bis Vögeln.
DIe tantrischen Gruppen sind vielfältig und in der Intention unterschiedlich provokant, je nachdem wer sich dort zu gemeinsamen Handlungen einfinden soll.

Wir unterscheiden daher sozusagen von weiss bis rot zwischen Meditationsgemeinschaft, Kuschelnest, blindem Nest mit sexueller Komponente, Orgie und dem grösseren Orgiasmus alles was Menschen in höherem Bewusstein miteinander zu machen bereit sind.
Alle diese Rituale eignen sich dazu die Grenzen zwischen den Individuen liebevoll aufzulösen, um sich in einer Gemeinschaft wieder zu finden, die sich universell sieht, fühlt, vernetzt, in einer Verbindung bei der die einzelne Person und ihre Individualität in den Hintergrund tritt zu Gunsten des grossen Ganzen, dessen Anteil jeder der Teilnehmenden aus vollem Herzen und für die Dauer des Rituales auch über die Grenzen seines Körpers hinaus sein möchte.

Geht es um die Intention der Gruppe, will sie z.B. aktiv am Schöpfungsprozess teilhaben, so erscheit es logisch, dass dazu das Generieren von genügend Energie nötig ist. Glauben manche Gruppen dies ereigne sich durch gemeinsames Beten, Meditieren, Atmen oder Singen, so befinden Rottantriker die Sexualenergie als grossartigstes Mittel dem Gewünschten rituell Kraft zu verleihen.
So ergibt es sich, dass das Zusammensein mit der Gemeinschaft eine höhere Energie durch gemeinsame sexuelle Handlungen erzeugen soll, kraftvoller als es alleine oder zu Zweit möglich wäre, ohne dass Beteiligte aus dem Konzept kommen. Scham- oder Tabuthemen wären dabei natürlich kollosal im Weg und sollten daher bei dieser Art von Ritualen keine Kraft mehr bekommen müssen... So wird klar, warum eine Teilnahme an Orgien-Veranstaltung bei den meisten Teilnehmenden eine Reinigung, Vorbereitung und befreiende Entwicklung im Vorfeld unbedingt nötig macht, damit die Intention des Zusammenseins auch von allen mitgetragen werden kann...

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Hat das Thema Orgie Dein Interesse geweckt?

Dann kannst Du zur Vertiefung des Themas hier Tantrameister ANDRO persönlich hören, was er mir 2019 - nach meiner Bitte um eine begleitende Lecture zur Gestaltung einer Orgie - als Auszug per Sprachbotschaft von unserer Insel in Brasilien geschickt hat und kannst gleich hier darunter auch seinen kompletten Text dazu lesen. :D

 

Andro äussert sich ungeschminkt zum Thema Orgie
androportrait

ANDRO: "Eigentlich richtig muss es der Orgiasmus heißen (Griechisch mystisch sexuell ausschweifende Versammlung) Die Orgie ist eher ein Gelage wo es auch ausschweifend, aber eben nicht mystisch sein kann. Im Volksmund wird es auch Rudelbumsen genannten. Das gangbang ist damit nur als Teil aber nicht als Inhalt gemeint, wo einer oder eine in der Mitte gevögelt wird von allen Umstehenden der Reihe nach. Die sexuelle Ausschweifung ist der gesetzte Inhalt eines Orgiasmus und das für alle gleich. Jeder ist an der sexuellen Aktion mehr oder weniger beteiligt. Es gibt keine Zuschauer oder Zaungäste. Durch die gleichzeitige geile Erregung aller wird ein Zustand angestrebt der über das gewohnte eigene Maß weit hinaus geht. Die Beteiligten hören nicht auf sich sexuell zu betätigen auch wenn sie einen oder mehrere Orgasmen haben. Der gewöhnliche Orgasmus oder Samenerguss beim Mann ist nicht das Ende der Veranstaltung sondern der Beginn.
Die Fähigkeit des Einzelnen darüber hinaus zu gehen über das was er gewohnt ist entspringt der kollektiven Erregung aller, welche den erotischen Funken immer weiter verbreitet unter den Teilnehmern. Da dieser außerordentliche Zustand über Tage hin gehen kann wobei die Beteiligten nicht vor Erschöpfung aufhören sondern weil das mystische Ziel der Veranstaltung erreicht ist.
Dieses Ziel können geistige Schöpfungen, künstlerische Kreationen, religiöse Einsichten, paranormale Fähigkeiten, der Weltfrieden oder einfach nur persönliche Wünsche sein die sich unter diesen energetischen Bedingungen von alleine ereignen können, nur weil sie von allen antizipiert wurden. Eine große dieser Veranstaltung war vor Jahren dass 10 000 Menschen zur gleichen Zeit für eine Senkung der kriminellen Rate New Yorks meditierten, und das noch ohne sexuelle Komponente. Das Ergebnis hat der offizielle Polizeibericht festgehalten, die Verbrechensrate ist in diesem Zeitraum um 10 % zurückgegangen.
Die Sehnsucht des Einzelnen nach einer derart mystischen Verschmelzung mit Vielen ist allen Menschen zu eigen. Sonst gäbe es keine Massenveranstaltungen, keine Sportfeste oder Demonstrationen. Der Karneval zeugt noch heute von diesem Bedürfnis.
Die tief gehende seelische Befriedung durch eine sexuelle Orgie ist durch nichts zu ersetzen, weil sie uns in das embryonale Einheitsgefühl zurückbringt mit allem verbunden zu sein und nicht in der Vereinzelung verloren.
Mit mehreren gleichzeitig zu vögeln bringt das Herz zum Überlaufen. Durch die Vielheit der Mehreren wird der Einzelne plötzlich ganz unabhängig von der Bedingtheit des Gegenüber, er ist ganz bei sich und nicht beim Anderen. Der Andere zählt wenig, nur seine Existenz als Beteiligter aber nicht seine persönliche Eigenheit. Die Anforderung für einen bestimmten Anderen da sein zu müssen, damit ich da bin entfällt. Ich kann ganz bei mir selber sein, das ist eine Befreiung. Viele haben die Vorstellung bei einer Orgie doch für so viele da sein zu müssen, für jeden da sein zu sollen, aber genau das ist bei einer Orgie unmöglich.

Für Orgien, Orgiasmen gelten einige Regeln:
Unbeabsichtigte Zeugungen sollten vermieden werden, weshalb in der Vergangenheit der Geschichte diese Orgiasmen zumeist zu Vollmond vollzogen wurden wo die meisten Frauen menstruierten also nicht befruchtbar waren.
Mystische Ziele sollten von jedem mit getragen werden, durch Gesänge, Gesten und Reden.
Die sexuelle Interaktion sollte nicht nur mit einer Person vollzogen werden sondern mit möglichst vielen.
Vollziehe nur solche Handlungen die deine Lust auch steigern.
Wechsle die Partner mehrfach und kehre auch immer wieder zu solchen zurück wo deine Lust am stärksten war.
Kommuniziere mit deinen jeweiligen Gegenüber über die Art wie du deine Lust erreichen kannst und geh im Wechsel auf die Art der anderen ein so lange du dabei Lust verspürst.
Entschuldige dich nicht für einen Wechsel der Partner, frage aber den neuen Partner kurz ob er mit dir einverstanden ist und sei nicht beleidigt wenn er oder sie das nicht ist, wechsle weiter, vermeide diesen Partner aber im weiteren nicht für einen neuen Versuch.
Beteilige dich an solchen Veranstaltungen nur wenn du nachweislich gesund bist.
Es ist körperlich und sexuell alles erlaubt ohne die Partner zu verletzen. Stoppzeichen deines Gegenüber beachte genau.
Rede keine abfälligen Sachen, mach auch keine ironischen Witze
Verlierst du die Lust am Beteiligen geh nicht ins Abseits sondern geselle dich zu besonders lustvollen Paarungen mit körperlichem Kontakt.
Mach die Augen nahezu nie zu, sondern schau wohlgefällig alles Geschehen genau an.
Schau auch dich immer wieder genau an beobachte dich eventuell im Spiegel
Schmecke die Körpersäfte der anderen und von dir selber.
Habe immer wieder Hautkontakt zu den anderen auch jenen mit denen du gerade nicht vereinigt bist.
Sei nicht stumm, äußere dein Wohlgefühl nonverbal aber deutlich, oder nur mit wenigen Wortbegriffen die geil für dich sind.
Heische nicht nach Lob und frage die anderen nicht wie sie dich finden, oder wie sie das Ganze bewerten, aber lobe andere deutlich für ihre Qualitäten.
Sei dir bewusst dass jeder nur seine eigene Lust zelebriert.
Ist die Veranstaltung zu Ende versuche sie nicht für deinen eigenen Genuss fort zu setzen.
Rede hinterher nicht über einzelne Personen sondern nur über dein eigenes Gefühl und bewahre den Schutz der Intimität der anderen.

Sei dir bewusst dass die erlebten Gefühle einer mystischen Orgie nicht vergleichbar sind mit den Gefühlen eines persönlichen Orgasmus.
Nimm an einer solchen Orgie nur teil wenn du sicher bist dich nicht schuldig zu machen im moralischen Sinne, weil eine spätere Reue den Gefühlsgewinn gänzlich zu nicht machen kann. Nur wenn du das Gefühl hast dich dafür lieben zu können und stolz darauf zu sein, dass du Teil der ganzen Ausschweifungen gewesen bist, beteilige dich.
Fress- oder Sauforgien mit sexuellem Anteil leiden zumeist an der mangelnden Qualität der sexuellen Handlungen.
An Orgien mit Drogenanteil nimm nur Teil wenn du die verwendete Droge selber kennst und dosiere den Drogenanteil deiner persönlichen Erfahrung nach richtig und nicht im Übermaß, lass dich dabei nicht von anderen zu Maßlosigkeit verführen.
Bei einer Orgie mit nur wenig Beteiligten ist es wichtig dass du die Zusammensetzung der Beteiligten im richtigen Ausgleich zueinander hast. Hier ist es wichtig dass die Beteiligten sich kennen und bereit sind sich auf einander einzulassen und dass keiner darunter ist dem du auf keinen Fall begegnen willst.
Die Art und Weise der sexuellen Interaktion sollte nicht dem Zufall überlassen sein.
Befinden sich unter den Beteiligten homoerotische Teilnehmer ist dafür zu sogen dass sich jene auch gleichgeschlechtlich betätigen können, ihrerseits aber keine Ausschlüsse Heterosexuellen gegenüber haben.
Für einen Wechsel der Partner muss eine Regel, Uhr oder Gong existieren der automatisch den Wechsel anzeigt.Veranstalte das nicht im Dunkeln oder mit verbunden Augen.
Trinkwasser, Waschwasser und Reinigungsmittel müssen für jeden leicht erreichbar sein, ohne den Raum verlassen zu müssen. Gesicht und Genital sollten enthaart sein, keinen verletzenden Schmuck oder Ringe anhaben, Piercings nur solche die nicht andere verletzen können. Keine langen spitzen Finger oder Fußnägel, als Imbiss nur leichte Früchte, Essblüten und Wasser. Für die genitale Waschung und Zwischenreinigung gibt es mobile Bidets. Für die Räucherung ausreichend Doop bereit halten. Außenstörungen in jedem Fall verhindern. Bakgroundmusik unaufdringliches Geplätscher ev. mit Naturgeräuschen, Zugluft vermeiden. Nicht zu weiche Polsterkissen für unter den Rücken, als Sitz oder unter dem Kopf zu haben. Feuchte und trockene Tücher zum Schweiß wischen. Präservative soweit erforderlich und Aphrodisiaka bereit halten.
Ein anschließendes Bad in wechselnd heißem und kalten Wasserbecken, mit Dusche und Eiscrush,
einem bereitstehenden Masseur oder Masseurin und heiße Gesichtskompressen runden das ganze schließlich mit einem leichten Menü kleiner Genusshappen ab.

Zwischen einem Orgiasmus und einer Orgie ist der wesentliche Unterschiebend der dass ein Orgiasmus mit sehr vielen Menschen statt findet. So vielen, dass du in jedem Fall den Überblick verlierst, dich vielleicht auch nicht mehr genau an Einzelne erinnern kannst. Du befindest dich in der Mitte einer Menge dessen Ränder weit entfernt sind, daher du das Gefühl hast immer genau in der Mitte zu sein, im Auge des Zyklon.
Bei einer Orgie hast du immer noch irgendwie das Gefühl alles kontrollieren zu können, durch die geringe Anzahl von Teilnehmern weist du auch immer noch wo jeder gerade ist, wo ein Ende der Gruppe ist, dennoch vermittelt dir eine Orgie schon einen guten Eindruck vom Aufgehen im Kuchen aller. Oftmals für Stunden oder lange Momente tiefer Empfindungen, wo du mit deinem Gefühl glaubst über deine Körpergrenzen hinaus fühlen zu können. Du kannst Wahrnehmungen haben dass nicht du fickst sondern es fickt, dass nicht du gefickt wirst sondern alle. Du bist nur der selbe Anteil von allen und nichts Besonderes mehr darüber hinaus. Du kannst als Mann die Feststellung machen dass dein Schwanz über viele Stunden hin hart bleibt, auch wenn du schon mehrfach abgespritzt hast. Du wirst bemerken dass nicht der Ejakulationseffekt das Große ist sondern das sich über dich hinaus ausdehnende Wahrnehmungsgefühl, du fühlst den Orgasmus der anderen in dir. Die Wahrnehmungsgrenzen von Ich und Du verwischen.
Das ist bei einem Tage andauernden Orgiasmus noch viel totaler, Lustgefühl tout acimut.
Jeder Mensch, jede Psyche hat diesen tief inneren Wunsch nach diesem grenzenlos werden, mit allem verbunden und vereinigt zu sein, ein Fleisch und Blut.
Im einzelnen Sex können wir diese Erfahrung nicht machen, gerade dann aber machen wir oft die Feststellung der Sehnsucht nach eben dieser Verschmelzung die uns nur Orgien vermitteln können, wo der Einzelne, das eine Ego, bis auf einen kleinen Überlebensrest zurück geschliffen wird in eine kollektive Wahrnehmung des lebendigen Seins. Es ist der embryonale Rückgriff in unsere aller ersten Lebenserfahrungen im Mutterleib.
Die meisten Menschen kennen nur den vereinzelten Sex. Kollektiven Sex hat unsere mosaisch christliche Religion ausgelöscht, als unzüchtiges Relikt fremder, Gottes lästerlicher Religionen oder als teuflisches Attribut in die Hölle verbannt nach dem Tod als Strafe. (siehe Altarbilder Breughels)
Kommt jemand das erste Mal in eine Orgie kann es sein dass er oder sie sich unwohl oder sogar abgestoßen fühlt bis hin zu Ekel und Erbrechen. Dann nimm dir nicht vor dies als Grund zu nehmen Orgien ein für alle mal zu meiden, sondern erforsche ehrlich den Grund deiner Ablehnung.
Und mache dann neue Versuche, denn es würde dir etwas Wesentliches entgehen im Leben positiv zu erfahren.
Dann sollte er oder sie zu aller erst sich fragen was ihm Angst gemacht hat. War es den Verlust der alleinigen Bestimmung über den eigenen Körper zu verlieren. War es der Verlust über die Kontrolle des Geschehens welcher Angst machte. War es der Verlust durch Gewährung oder Verweigerung über den Anderen bestimmen zu können, also nicht mehr manipulieren zu können und daher die Angst manipuliert zu werden. War es die Angst vor dem Vergleich mit den anderen nicht mehr der Einzige, die Einzige zu sein, sondern eben nur eine unter andern? War es die Angst nicht mehr unbemerkt sich entziehen zu können? War es die Angst zu einzelnen Handlungen gezwungen zu sein, die du sonst ablehnen würdest und nicht nein sagen kannst? War es die Angst dass andere größere Lust empfinden könnten als du selber? War es die Angst davor dass andere einen größeren Schwanz, einen schöneren Körper haben könnten als du? War es die Angst dass andere, die hässlicher als du sind vor dir bevorzugt werden könnten? War es die Angst dass du in der Menge übersehen werden könntest? War es die Angst dass du für die Art deines Sexes selber aktiv eintreten musst? War es die Angst dass das Highgefühl nicht wie gewohnt aufhört, sondern immer weiter geht auch wenn du gar nichts mehr machst? War es die Angst dass man sieht was du geil findest? War es die Angst vor Kontrollverlust ganz allgemein? War es die Angst vor dem Verlust der Scham? War es die Angst davor den anderen nicht zu genügen? Hast du Angst keinen Orgasmus zu haben? Hast du Angst vor Erektionsverlust? Hast du Angst als schlapper Schwanz rumzuhängen zum Gespött für die Potenten?
Dann schau selber dass du alle diese Ängste auch ohne Orgie sowieso hast, auch wenn du ganz allein oder mit einem Partner bist, vor dem du diese Ängste vielleicht erfolgreich verstecken kannst, sie dich aber dennoch quälen und an der Entfaltung deiner Lust hindern.
Die Monogamie ist ein wohlmeinendes Mäntelchen vor deinen Existenzängsten in der Lust, kann dir diese aber nicht nehmen.
Du kannst dein Bewusstsein zudröhnen mit Drogen oder Lebenserfolgen, Macht oder Besitz, täglich neuen one night stands, oder pausenlose Masturbation, nichts davon wird dir dabei helfen sondern nur deinen defizitären Zustand für immer stabilisieren. Würden denn alle diese deine Krücken fallen würdest du tief fallen. Nicht eine sexuell noch so ausschweifende Orgie ist die Hölle, sondern deine Gefühle tiefer Angst. Daher bedenke immer: Lust ist der einzige Antagonist zu Angst."

 Love ANDRO

 

 

Andro liest über Einzigartigkeit

Michi und Andro

 

In der Schule des Tantrameisters Andro lernen....

Fünfzehn Jahre dauerte insgesamt meine Reise, hin zum egozentrischsten, umstrittensten und gleichzeitig liebevollsten, menschlichsten Tantrameister, der jahrzehntelang die Entwicklung des modernen Tantra prägte.


Dass unsere gelebte Nähe und gemeinsame tantrische Arbeit so gut zusammen passten, durfte sich erst ganz langsam in die Tiefe entwickeln.
Selbst nach Jahren des tantrischen Studiums empfand ich sein Wissen und Können als ein Füllhorn an Geist und Ideen.
Sieben Jahre lang habe ich Andros Unterricht neben ihm geteilt und seine Botschaften gehört, von ihm gelernt, viele eigene Schritte getan und das Wesen des Tantra mehr und mehr begriffen. Als ich selbst schon in der coleitenden Position war konnte ich mich selbst stets erweitern, indem ich jeden seiner wichtigen Sätze protokollierte und jede Übung auch selbst ernst nahm, die wir an die Tantraschüler weitergaben.
Auch jeder Lehrer lernt immer weiter und ist seinen Schülern einen wichtigen kleinen Wimpernschlag voraus.
Doch im Grunde ist jeder Mensch für jeden Menschen ein wichtiger Lehrer, wenn er dies zulassen kann.
So wachsen wir miteinander und können uns gegenseitig Hilfe und liebevolle Zuwendung geben, uns Steigbügel in die eigenen Prozesse sein.
Neben Andro war es eine Wohltat ihn einen beeindruckenden Schritt voraus zu sehen und trotzdem stets auf Augenhöhe behandelt zu werden.

Ich hatte das Glück, dass wir sehr gut harmonierten und mit der Zeit immer enger zusammenwachsen durften.
In seinen letzten Jahren war es mir eine Ehre und ein Vergnügen ihn unterstützen und ihm die Dinge erleichtern zu dürfen. So konnten wir seine Freude am Wesentlichen und sein kreatives Potential zu einem tantrischen Abenteuer an Wachstum und Selbsterkenntins für die Teilnehmer miteinander umsetzen.

Oftmals waren es die ganz nahen und menschlich wichtigen Dinge, die er vorleben und in beeindruckende, ehrliche und treffende Worte fassen konnte. Sein Unterrichtsstil umfasste viele Oktaven des Ausdrucks und der klaren Sprache, von heilig ergreifenden Mantren bis zur Standpauke.

Diese Bandbreite der weisen und sexuellen Botschaften, deren Härte und Wahrheit so manche Empörung und Betroffenheit ausgelöst haben, bei denen die sich ernsthaft und unverblümt mit Tantra auseinandersetzen wollten - das kann man nicht kopieren - dafür muss man brennen.

"Kein Mensch muss "Tantra machen" - er kann es auch lassen!"  ist eine Wahrheit, die deutlich macht, dass Tantra für Andro kein zurechtgebogener, gewinnorientierter Geschäftszweig, sondern eine radikale Lebens- und Liebeseinstellung bedeutete, der sich ein Mensch verschreiben kann, aber eben auch scheitern darf an den Herausforderungen, die ihm diese Lehre bietet.

"Ein Meister ernennt sich nicht selbst - er wird erst durch seine Schüler zum Meister gemacht." - lies mich begreifen welch verantwortungsvolle Haltung dahinter stehten darf die Menschen im Tantra zu unterrichten und wie wichtig es ist, das eigene Ego zu beobachten und mir stets selbst zu misstrauen, wenn eigenützige Beweggründe Motor meiner Handlungen sein könnten.

Dass Andro mir und meiner geschätzten Kollegin Sundari die direkte Nachfolge in Unterrichten seines individuellen Stils im Roten Tantra zutraute und uns schon zu Lebzeiten entsprechend gefördert hat, ist ein grossartiger Ritterschlag, der uns weiter begleiten wird.
Indem er Selbständigkeit und Unabhängigkeit schätzte und uns aufforderte 'es als Erstes uns selbst recht zu machen und nicht ihm', indem er meinen und ihren Fähigkeiten vertraute, konnten wir miteinander stimmige Konzepte entwickeln und uns gegenseitig die Bälle zuspielen.

Ich bin sehr damit in Freude, dass meine Bälle nach Andros Tod nun nicht ins Leere laufen und sein Engagement weiter gewürdigt und in seinem Sinne daran angeknüpft wird.
Ich darf mit Sundari zusammen die "Tantratrainings nach Andro" fortführen und in seinem Namen in direkter Nachfolge in Berlin unterrichten.

Um den Lehrer zu ehren, der nichts vor sich zurück hielt, darf der Schüler dessen Errungenschaften umfassend nutzen und sein Eigenes dazufügen, um es zeitgemäss und lebendig weiter zu geben, bereichert von der Individualität der eigenen Kreativität und Liebe.

Für dieses Vertrauen danke ich dem Diamond Lotus Institut von ganzem Herzen.

Sundari ist die Partnerin, die ich mir für diese Art der Arbeit mit Menschen wünsche. Danke, dass unser gemeinsames Engagement von der Verehrung und der Liebe zu Andro getragen werden darf!

 

Hier kannst Du DIr die Trainings nach Andro und auch das ganze Angebot der Tantraschule in Berlin ansehen:

 

DiamondLotus

Diamond Lotus-Institut

 

Hier kannst Du Informationen bekommen zu meiner wunderbaren Kollegin Sundari und ihrem Institut in München:

https://im-neuen-garten.de/

 

 

„Du hörst nie wirklich auf jemanden zu lieben, Du lernst nur ohne ihn zu leben.“

Am 22.12.2019 ist mein Lehrer, Freund und Gefährte Andro in Brasilien verstorben.

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Dieser Beitrag wurde erstellt in den ersten Tagen nach seinem Tod.

Wir waren mitten in den letzten Vorbereitungen zu unserem aktuellen Herzblutprojekt, dem Tantraworkshop auf der Liebesinsel Tao Oasis im Amazonasdelta.
Diesem sollten im Jahr 2020 acht weitere gemeinsame Seminare in Berlin und Schifferstadt folgen, auf die wir uns beide sehr freuten und die wir mit vielen neuen Ideen und Plänen füllten.
Es wird nun ohne ihn, aber mit und in seinem Geist weitergehen, das habe ich mir vorgenommen.

Ich verehre und liebe Andro auf allen mir möglichen Ebenen und genau so wie er war.
Wir konnten einfach erstaunlich gut und humorvoll miteinander und es störte uns fast nichts aneinander. Er war der Mensch mit dem ich wochenlang, zeitintensiv und nah Tag und Nacht zusammen sein konnte, ohne dass es mir zu viel wurde, im Gegenteil, er verkörperte Inspiration und Geborgenheit für mich. Kein Tag mit ihm war langweilig und seine schillernde Persönlichkeit war mir ständiger Anlass zur Freude. Er war einfach unmöglich, unvergleichlich und jeden Tag anders, doch ohne Ausnahme verbindlich, verlässlich und treu.
Mit ihm konnte ich Pferde stehlen und die Welt zu einem wunderbaren, sexuellen Ort machen.
Er war ein Segen für mich und meine Entwicklung!

Tantra bekam durch seine Persönlichkeit die gelebte Ganzheit und Kraft, in der ich selbst überzeugt arbeite. Seine bewundernswerte, jahrzehntelange Pionierarbeit bedeutet Einfluss und Prägung der aktuellen Tantrabewegung, ohne die meine Philosophie für ANIMA*TANTRA in ihrer ganzheitlichen Basis, auf die ich mein eigenes Leben und Wirken beziehe, nicht möglich wäre.
Für mich war er die mutigste, lauteste und schonungsloseste Ansage, die Tantra dem modernen Menschen als Weg der praktizierten Sexualität und Selbstfindung bieten kann.
Auf der Website des von ihm gegründeten, ersten Tantrainstitutes in Deutschland - Diamond Lotus - steht darüber, was ich selbst hier deshalb nicht wiederholen muss.

Er war mir Lehrer und Vater wie ich ihn mir immer wünschte. Nie habe ich größere Freiheit, Förderung und Eigenverantwortung erfahren als bei ihm. Seiner Kreativität und Klarheit konnte ich allezeit uneingeschränkt folgen. Als sein Zauberlehrling, seine Organisatorin, Coleiterin, Wunschfee und - so möchte es mein Herz - auch in seiner Nachfolge, die er selbst mir zutraute, aber nie verlangte. Was er mir alles ermöglichte und bedeutete, das will ich also mit dem Meinem vereinen und weitergeben.

Als Freund war er mir eine Wohltat an gelebter Liebe und Fürsorge zu mir und zu den Menschen um uns herum. Ich teilte seinen besonderen Humor, seine Sehnsüchte und Visionen, fühlte mich von ihm gesehen und angenommen so wie ich bin. Er war unverblümt und ehrlich zu mir, zärtlich und hingebungsvoll über seine eigenen Grenzen hinaus. Sein Interesse war echt und seine wohlwollende Zuwendung zu mir jahrelang herzberührend und heilend. Seine Empfänglichkeit und sein wacher, kritischer Sinn für Ästhetik und gegenseitige Rücksichtnahme dürfen mich in meinen eigenen Handlungen begleiten.

Als Mann war er mir eine hochenergetische Herausforderung in Sexualität und Herzensliebe, besonders in seiner Begabung jedem den eigenen Spiegel vorzuhalten.
Beim Blick in diesen Spiegel konnte ich sehen, wo ich selbst gerade stand und was mein nächster Schritt sein musste. Andro hat sich selbst und auch sein Gegenüber in den Möglichkeiten des sexuellen und energetischen Zusammenseins nie geschont.
Er konnte nicht ruhen, ehe er ins Leben und Lieben ehrlich und umfassend alles gegeben hatte, was er nur vermochte. Kein Weg war ihm zu weit und keine Angst und Anstrengung zu groß, er musste die Liebe über alles stellen, es war sein Naturell, er war ein Kämpfer. Wenn er liebte, dann liebte er ganz und lebte es täglich. Spürbar herausfordernd für alle, aber eingängig liebesöffnend nur denen, die ihre Selbstverantwortung für eigene Spiegel schon nehmen konnten.
In der tiefstmöglichen Verbindung, symbiotisch mit der Welt, strebend nach präsenter, lustvoller Qualität, in totaler Hingabe an die Liebe und doch autark, kraftvoll und verantwortungsbewusst, kann mir keiner ein stärkeres Vorbild sein als er.

Ich vermisse ihn unendlich, das ist schmerzhaft und doch habe ich nichts gegen das was geschieht. Noch immer bin ich von ihm verschlungen von Kopf bis Fuß, verliebt in die Energie zwischen uns. Ich werde sie als Tantrika in die Welt meiner Liebe säen, nichts anderes war Andros Botschaft und Bitte an mich.
„Alles zu fühlen was ist, uns allezeit verstehend zu lieben ohne zu leiden“ war unser letzter gemeinsam kanalisierter Wunsch füreinander, nur wenige Stunden vor seinem Tod.
Sein plötzliches Aufbrechen ohne Wiederkehr ist eine herausfordernde Aufgabe für mich und ein Zeichen seines lebensbejahenden Engagements bis zum letzten Atemzug.
Unsere Zeit ist begrenzt - sie umfassend und enthusiastisch miteinander zu nutzen war und bleibt Andros Geschenk.


Andro am 18.12.2019 um 22:25 Uhr per Sprachnachricht an Michaela:

Hallo Michi,
ich habe in der letzten Zeit relativ viel über mich nachgedacht [...]
Es ist keine Diskussionsgrundlage für irgendetwas, sondern eher vielleicht der Versuch eines Erklärungsmodells für mich:

Ich bin kein Egomane [...] aber was ich bin ist ein Peacemaker, ich bin also immer eher konfliktscheu.
Ich bin bisexuell und narzisstisch und meinen Überzeugungen treu.
Ich habe insgesamt so wenig krankhafte Störungen, dass es schwer fällt mich in Psychostrukturen zu definieren. Ich passe da nirgends gut rein. [...]
Da ich vom Sternzeichen Jungfrau bin, bin ich ziemlich ordentlich und strukturiert, aber nicht obsessiv perfektionistisch - ich kann viel fünfe gerade sein lassen.
Ich bin ziemlich vertrauensselig in Menschen und wenig misstrauisch, sehr tierlieb und häuslich ebenfalls. Andere Bewertungen Treffen nicht zu und sind zumeist auf dem Mist der Betrachter gewachsen.
Generell bin ich sehr realistisch und eher materiell als spirituell, schätze aber geistige Höhenflüge, bin Epikureer, von Grund auf überzeugter Humanist und romantisch...

Anlässlich des 80. Geburtstags von Andro (geb. 25.08.1941 gest. 22.12.2019)

 

Ein Picknick - nackt in der Natur - mit Earl Grey und Brezeln - das hätte Andro sicher gefallen...🥰

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Danke   

 ...für die gemeinsame Zeit, Arbeit und Liebe, für die Inspirationen und Schritte, die er mir ermöglichte. ❤

...an das Diamond Lotus Institut Berlin für das Fortführen
von Andros tantrischem Erbe gemeinsam mit Sundari und mir!
Den Nachruf des von ihm gegründeten Institutes, einen seiner  
Texte, sowie einen Gedichtvortrag findest Du hier:
https://diamond-lotus.de/blog/nachruf-auf-andro/
Die aktuellen "Tantratrainings nach Andro" geleitet
von Sundari und mir kannst Du hier buchen:
https://diamond-lotus.de/dl-workshops/tantratraining/

...an Klaus Gabriel, der Andros letzten Weg auf der Insel für uns mit der Kamera begleitet und in den Videos von der Feier am Ende
dieser Seite für Dich aufbereitet hat.
😘😘😘

...an Saranam, der mit seinem liebevollen Herzen einen weiteren gemeinsamen Weg unterstützt!
Seine Musik und seine Fähigkeit den Menschen damit ins Herz zu sehen sind ein Segen.
Sein Lied "Fühl" kannst Du hier im Video unserer Trauerfeier auf der Insel kennenlernen. 🙏 🥰

...an den Inselverein CEA, der mit seinen Mitgliedern Andros Traum von "Tao Oasis" in Brasilien lebendig erhält. 🌈

Andro Zitat 1981

 

Trauerfeier auf der Insel Laudatio von Saranam
   
Der Feuervogel Abschied im Meer
   
 
Lebensbilder im Gedenken  

 

 

Mein persönliches Erbe

Unsere Begegnung hat mein Leben nachhaltig verändert. Das was ich gelernt habe wird es weiterhin tun - was nach Andros Tod hinzugekommen ist  - mein eigenes Engagement, umfassend für eine rottantrische Praxis und einen Unterricht Verantwortung zu übernehmen, zu dem ich als Lehrer in seiner Nachfolge stehe.

 

Hier könnte viel Allgemeingültiges geschrieben werden. Ein langes Leben hat viele Weisheiten und einige Revolutionen hinterlassen.
Ich berichte aber nur von dem was passierte, nachdem ich Ende 2019, nach Andros Tod, ein wichtiges Ritual gemacht hatte.
Ich bat um Unterstützung in den Bereichen, die dem Verstorbenen zu eigen waren, die er nun nicht mehr selbst nutzt und deren Energie mit seinem Tod umfassend frei wird, in dem Maße, indem der bewusste, verbundene Mensch dies zulässt.

Durch solch ein Ritual kann das eigene Unterbewusstsein universelle Weisheit und Schaffenskraft, bestimmte Eigenschaften oder Begabungen an die Oberfläche führen, weil der Bittende bewusst den Zugang zu seinen Resourcen erweitert.
Nach dem Tod meiner Oma hatte ich vor vielen Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht mit der Bitte um Unterstützung und der inneren Bereitschaft Gemeinsames weiter fortzuführen. Es ist ein Bekennen zur energetischen Verbindung und zum Glauben daran, dass der Tod eines Menschen seine Energie nicht mitsterben lässt, sondern sie weiterhin den Verbundenen zur Verfügung steht. Glaubensrichtungen und Therapieformen aller Welt arbeiten mit diesem Thema - schon der Gedanke an einen Menschen, der mir wichtig war, lässt das was uns verbindet immer wieder aufleben, stärkt meine Kräfte und Vorhaben wie eine Hand, die sich unterstützend auf meine Schulter legt.

Wie gerne möchte ich die Überzeugung, die Lebenserfahrung und den Tatendrang von Andro für Tantra und Sexualität noch spüren dürfen als Stärkung für mein eigenes Wirken. Wie universell ist die Energie eines Meisters wirklich, die - so überlegten wir gemeinsam - wohl in einen Menschen eintritt und diesen wieder verlässt, im Idealfall ohne ihn dabei zu verletzen.
An dramatische esotherische Dinge glaube ich nicht, wohl aber an die Wunder, die sich ereignen, wenn ich absichtslos werde mit mir und dem was sein darf. Wenn ich loslasse es besser zu wissen und den Widerstand aufgebe den Themen und Aufgaben meines Lebens zu folgen.

MIt dieser Haltung gestaltete ich meinen Abschied, mit den offenen Möglichkeiten dessen was diese Verbindung noch bereithalten wird.
Ich bin einfach liebevoll und präsent da, bereit zu bestaunen was geschehen will, überzeugt, dass ich wachse und fördernde Geister mich erreichen dürfen. Alles was als Nachklang von Andros Leben noch kommen will oder muss sei mir also absichtslos und ohne Widerstand willkommen, gleich ob zur Heilung alter Dinge oder zum Nutzen für diejenigen, die sich ab jetzt dem Tantra zuwenden wollen.
Spannend was nun auftauchen will, wenn ich mich zur Verfügung stelle Andros herznahen Themen eine Stimme zu verleihen und einen Platz zu geben, sobald sie mich im Inneren erreichen und ich fühle sie weiter zu meinen machen zu wollen.

Dass dies nicht umfassend geschieht, sondern in den Bereichen, die in meinem Leben wichtig sind, das ist mir klar - ich werde selbst gerufenen Geistern nicht erliegen - die weibliche Opferrolle und die Naivität des Zauberlehrlings sind verlockende Zustände, denen ich mit Liebe begegnen möchte, ohne sie zu bedienen.
Ich bat im Ritual darum erfasst werden zu dürfen von der Quelle aus der die universelle Kreativität Tantrameister speist, bat Andro um Unterstützung und dachte dabei hauptsächlich an meinen Unterricht und das was ich zukünftig als Lehrer daraus schöpfen könnte mich enger mit dem Wesentlichen zu verbinden.
So eine praktische Angelegenheit, mit der ich meine Dinge noch überzeugter, überzeugender und kraftvoller tun und Freude daran haben kann, auch ohne Andros physische Anwesenheit weiter Tantra zu unterrichten und mir den Bereich des Roten Tantra ab jetzt selbst neu zu erobern.

"Auf mich geht über was ich brauche, um in Deinem Sinne weiterzumachen. Das was das Deine ausmacht ist nicht mit Dir zu Ende. Ich will in mir die Kreativität und Liebe erfahren, die Du getragen hast und wachsen an dem was mir dabei begegnet."

Ich war erstaunt, dass sich als Erstes die Liebe zu Fortaleza - der Insel in Brasilien - erneuerte und ich gegen mein früheres Denken aus innerer Bewegung heraus dem TAO OASIS Inselverein beigetreten bin und Vorstandsarbeit mache. Ebenso erfühle ich Liebe zu Menschen die Andro wichtig waren über seinen Tod hinaus, zu einem Zeitpunkt zu dem ich mich auch hätte verabschieden können. Stattdessen wurden Freundschaften erneuert oder Bande neu geknüpft. Als Erstes zu Saranam, der Andros Platz innerhalb weniger Tage einnahm, um unseren Brasilienworkshop mitzutragen und dem ich seitdem aufs Herzlichste verbunden bin.

 

Natürlich ist das Unterrichten ein sehr wichtiges Erbe, wenn es weiterhin in den Tantratrainings Andros Namen tragen soll. Mit der Nachfolge kam auch der Mut und das Selbstvertrauen zu mir, das nicht nur zu können, sondern auch in Freude zu wollen.
Ich habe schon alles was es dazu braucht.
Seit ich dafür stehen möchte sind auch alle Zweifel gegangen.
So wie ich in den letzten Jahren meinen Fokus auf Unterstützung und Zuarbeiten gelegt habe und bewusst auf eigenen Unterricht im roten Tantra verzichtete, so klar wurde mir mit der Zeit, dass Andros Ende der Beginn meines eigenen Engagements sein würde.
Kein so genialer Mensch kann je ersetzt werden.
Dessen Lebenserfahrung und Einzigartigkeit gehen mit ihm.
Gleich wie viel und wie lange ich von ihm noch lernen mochte, wenn ich dem steten Wandel nicht zustimme und loslasse verpasse ich mich und meine eigene Aufgabe.

Verwundert schaue ich darauf, was passiert, wenn man sich bereit erklärt ein energetisches Erbe anzutreten, die Geister die es ruft auch willkommen zu heissen und ihnen zu folgen, auch wenn das Ziel der Reise nicht bekannt ist.
Mein Vertrauen ist so gross wie meine Liebe es sein kann - allein das Zuzulassen ist ein persönliches, kleines Wunder meiner Entwicklung. Alles ist gut, so wie es ist.

Mein Praktizieren und Wirken im Roten Tantra widme ich meinem Meister und Weggefährten Andro.
In seinem Dasein hat er mir - bis zu seinem Tod und darüber hinaus - krasse Herausforderungen und Aufgaben nicht erspart.
Die Zeit neben ihm in der Woprkshopleitung war für mich keine pflichtvolle Arbeit, sondern Freiheit, Vergnügen und Freude am kreativen Unterrichten.

Das was Andro mir persönlich hinterlässt ist umfassend und wegbestimmend.
Wie und wohin, das werde ich erst im Laufe der Jahre erfahren.
Eines steht aber jetzt schon fest - ich erfühle es wie eine innere, starke Säule:
Kraftvoll und überzeugend sind Liebe und Leidenschaft meine disziplinierten Begleiter in eine neue Freiheit.